Wie wird Cannabis gemessen? Der volle Guide zu Cannabis Messungen

Wie wird Cannabis gemessen
Cannabis wird in vielerlei Hinsichten gemessen. Anfänger sehen sich etwa oft mit der Frage konfrontiert, wie sie Mengen richtig messen. In Deutschland ist der Verkauf in Grammzahlen übrig, in Kanada kauft man Ounces oder Eigths. Hinzu kommt die Messung der Potenz von Cannabis und natürlich die Messung der Qualität. Zu guter Letzt wird auch gemessen, wie viel Wirkstoff(-rückstände) im Körper noch vorhanden sind, was bspw. im Verkehrsrecht relevant ist. Wir schauen uns alle Messungen in Bezug zu Cannabis an.

Mengenmessung: Die Menge richtig bestimmen

 In Deutschland bzw. Europa ist die Mengenmessung grundsätzlich kein Problem. Medizinisches Cannabis wird üblicherweise in Grammzahlen gekauft, die allgemein verständlich sind. Machst du jedoch Urlaub in Kanada oder der USA, können imperiale Maßeinheiten verwendet werden. Ein „Eigth” ist dortzulande bspw. eine typische Maßeinheit. Gemeint sind ein Achtel einer Unze, was ca. 3,5 Gramm entspricht. Cali-Weed Sorten werden typischerweise in 3,5 Gramm Einheiten vertrieben. Hinzu kommen die Maßeinheiten „Quarter” für ein Viertel „Ounce”, was somit 7 Gramm entspricht. Wie folgt geht es weiter:

  • Half Ounce = 14 Gramm

  • Ounce = 28 Gramm

  • Pound = 453 Gramm

Übrigens: Ein Pfund entspricht 16 Unzen.

Eine Sonderstellung kann Konzentraten wie Hasch oder Dabs zukommen. Bei Hasch ist erstmal interessant, dass dieses oft in ganzen Platten vertrieben wird. Eine Platte wiegt mindestens 50 Gramm, mehr ist selbstverständlich möglich.

Besonders interessant wird es mit Konzentraten oder Ölen. Diese werden gelegentlich in Milliliter oder sogar Mikroliter gemessen. Je nachdem, in welcher Form das Konzentrat vorliegt, kann es für die Anwendung auch in Tropfen gemessen werden. Dann ist bekannt, wie viel Wirkstoffe in einem einzelnen Tropfen enthalten sind, was eine sehr genaue Dosierung ermöglicht.

Potenzmessung: Wie potent sind Cannabisblüten?

 Die Potenzmessung von Cannabisblüten und den Derivaten findet hauptsächlich durch die Messung von THC und CBD statt. Erweitert wird die Potenzmessung im zweiten Schritt durch die Qualitätsmessung, bei welcher das Terpenprofil analysiert wird. 

Folgende exakten Methoden wenden Labore zur Potenzmessung von Cannabispräparaten an:

  • Gaschromatographie

  • Hochleistungsflüssigkeitschromatographie

  • Dünnschichtchromatographie

Zuhause stehen dir folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

  • PH-Teststreifen

  • Refraktometer

  • Brix-Messung

Als medizinischer Cannabispatient kannst du dich freuen, dass du dir diese Methoden nicht näher anschauen musst. Die Hersteller und Vertreiber von medizinischem Cannabis in Deutschland sind zu strengen Potenz- und Qualitätskontrollen verpflichtet, damit Patienten den genauen Wirkstoffgehalt bestimmen können. Das ist notwendig für therapeutische Erfolge in der Cannabisbehandlung. Wir haben darum einen Beitrag dazu verfassen können, welche medizinische Cannabissorte die stärkste ist.

Qualitätsmessung: Terpen- und Cannabinoidprofil

 Anschließend ist natürlich die Qualitätsmessung von Bedeutung. Der Gehalt an THC ist zweitrangig für eine wohltuende und therapeutische Wirkung. Ab einem gewissen Grenzwert entscheidet eher das Profil an Terpenen über die Wirkung. Daher zählt das Cannabinoidprofil eher in den Bereich der Potenzanalyse als in die Qualitätsmessung.

Bei medizinischen Cannabisblüten muss also analysiert werden, welche Terpene vorliegen. Diese Angaben dienen dann dir und deinem Arzt dazu, die besten Cannabisblüten für deinen Therapiegrund auszuwählen. So gibt es spezielle Terpene, denen man nachsagt, dass sie besser bei psychischen Problemen helfen, während andere Terpene dafür bekannt sind, bei Schlafproblemen ggf. hilfreich sein zu können.

Die Qualitätsmessung umfasst neben dem Terpenprofil folgende Punkte:

  • Verunreinigungen wie Schwermetalle, mikrobielle Kontamination oder Pestizide werden analysiert.

  • Aussehen, Geruch und Geschmack sowie Feuchtigkeitsgehalt werden oftmals erprobt.

  • Der Shelf-Life Test dient dazu, die Haltbarkeit zu identifizieren.

  • Homogenität: Sind die Wirkstoffe und Terpene schön gleichmäßig verteilt oder enthalten bspw. einzelne Blüten den höchsten Gehalt?

Grundsätzlich misst man also erstmal die Menge der Cannabisblüten. Anschließend stehen die Potenzanalyse sowie einige Qualitätsmessungen an. Damit lassen sich Cannabisblüten und -präparate hervorragend charakterisieren und einschätzen, damit Cannabispatienten genau das medizinische Cannabis kaufen können, was ihnen hilft.

Wie wird Cannabis im Körper gemessen?

 Medizinisches Cannabis hat viele Vorteile, außer im Straßenverkehr. Hier kann die Erkenntnis darüber entscheidend sein, wie Cannabis im Körper gemessen wird. Wir haben einen Beitrag dazu verfasst, ob Cannabispatienten Auto fahren dürfen. Das dürfen sie prinzipiell, es können leider dennoch Probleme mit der Polizei und Justiz auftreten. Bist du bspw. schon vor deiner Cannabismedikation mit illegal erworbenem Cannabis aufgefallen, kann es dir auch als Patient geschehen, dass eine MPU verordnet wird, wenn du den THC-Grenzwert im Straßenverkehr überschreitest. Mehr dazu im obigen Beitrag.

Wie wird THC nachgewiesen?

THC wird meistens durch THC-Schnelltests getestet, wobei diese Schnelltests häufig auch auf weitere Drogen testen. Sie liefern erstmal nur Hinweise auf Cannabiskonsum, ein ausführlicher Bluttest ist schlussendlich erst vor Gericht anwendbar, da dieser den genauen Cannabinoidgehalt im Blut mitteilt. Dabei springt ein THC-Schnelltest erst an, wenn ein sogenannter Cut-Off-Wert überschritten wird. Wird der Cut-Off unterschritten, zeigt der Schnelltest negativ an. Meistens führt die Polizei einen Urintest als THC-Schnelltest durch. Dieser kann nur entlastend für die verdächtigte Person wirken und die Verkehrskontrolle beenden. Fällt der Schnelltest positiv aus, steht der Bluttest an, der vor Gericht verwendbar ist und eindeutige THC-Werte im Blut angibt.

Wie wird THC im Körper abgebaut?

THC wird im Körper metabolisiert. Dabei ist das aktive THC nur vergleichsweise kurz nachweisbar, nach einigen Stunden ist der Großteil vom Körper abgebaut worden. Problematisch sind die Abbaustoffe von THC, wozu maßgeblich THC-Carbonsäure (THC-COOH) gehört. Dieser Stoff kann nach Konsum noch mehrere Wochen in Blut und Urin nachweisbar sein.

Das ist im Übrigen sehr problematisch im Verkehrsrecht. Hier muss man die beiden Verfahren betrachten, die durch Drogen am Steuer losgelöst werden: Das Bußgeld- bzw. Strafverfahren und das Verfahren der Fahrerlaubnisbehörde.

Hat ein Verkehrsteilnehmer mehr als 1 Nanogramm aktives THC pro Milliliter Blutserum, wird eine eingeschränkte Fahrtüchtigkeit vorausgesetzt. Ging das Überschreiten dieses Grenzwertes mit auffallenden Ausfallerscheinungen einher (Schlangenlinien, Gefährdung des Verkehrs, etc.), so wird ein Strafverfahren ausgelöst. Ansonsten steht „nur” ein Bußgeldverfahren an, welches beim ersten Mal eine Strafe von 500 € nach sich zieht, zzgl. Verwaltungskosten. 

Hiermit ist lediglich das Straf- bzw. Bußgeldverfahren abgeschlossen. In jedem Fall geht noch eine Nachricht an die Fahrerlaubnisbehörde. Enthalten sind in dieser Nachricht alle Befunde der Polizei, auch die Ergebnisse des Bluttests. Der Bluttest enthält nun auch deine THC-Carbonsäure Werte, also die langwierigen Abbauwerte.

Bei Cannabiskonsumenten wird dann der Führerschein eingezogen und eine MPU veranlasst, wenn von gelegentlichem bis regelmäßigen Konsum ausgegangen wird. Grundlage hierfür ist, dass man davon ausgeht, dass regelmäßige Konsumenten das Fahren und den Konsum nicht mehr trennen können. Genaue Grenzwerte wurden hierfür nicht festgelegt, bei THC-Carbonsäurewerten zwischen 5 und 75 ng / ml geht man meistens von gelegentlichem Konsum aus, während Werte über 75 ng / ml auf regelmäßigen Konsum hinweisen. Werden diese Werte festgestellt, ist erstmal von einer MPU auszugehen.

Wie lange ist THC im Körper nachweisbar?

 Im menschlichen Blut ist aktives THC nur recht kurz nachweisbar. Nach bis zu 24 Stunden sollte der Grenzwert von 1 ng / ml Blutserum nicht mehr überschritten werden. Bei Menschen, die nur selten Cannabis einnehmen, ist das nach noch weniger Stunden der Fall. Problematisch kann hier natürlich der THC-Carbonsäurewert werden. Dieser ist bei einmaligen Konsumenten noch bis zu 3 Tage im Blut nachweisbar. Bei häufigerem Konsum sind weitere Tage denkbar, bei regelmäßigen Konsumenten fällt ein Test mehrere Wochen nach Abstinenzbeginn noch positiv aus.

Im Urin ist THC noch länger nachweisbar, was natürlich problematisch ist, weil die Polizei dazu neigt, immer zuerst einen Urintest durchführen zu wollen. Das einmalige Rauchen von Cannabis kann noch bis zu 2 Tage nach Konsum einen positiven Urintest verursachen. Im Urin sind die Metaboliten bei gelegentlichen bis regelmäßigen Konsumenten mehrere Wochen bis Monate nachweisbar.

Noch schlimmer ist nur noch der Haartest. Abbauprodukte werden in die Haarstruktur übernommen, weshalb man je nach Haarlänge Konsum nachweisen kann, der Monate zurückliegt. Der Haartest wird jedoch nur selten genutzt, weil dieser durch Passivkonsum falsch positiv anzeigen kann.

Eine Methode, die leider nur sehr selten angewandt wird, ist der Wisch- bzw. Spucktest. Dieser soll Rückstände von THC und seinen Metaboliten im Speichel oder an Gegenständen wie dem Lenkrad nachweisen. In Einzelfällen wird auch nur ein Wischtest am Fahrzeug durchgeführt, um zu überprüfen, ob kürzlich (im Fahrzeug) konsumiert wurde. Die Nachweisbarkeit ist hier ähnlich mit jener im Blut.

Fazit zu Cannabismessungen

Wir haben hier einen vollständigen Guide zu Cannabismessungen gegeben. Du weißt nun, was die Menge, Qualität und Potenz von Cannabispräparaten ausmacht. Zudem hast du kennengelernt, wie Cannabismessungen im Verkehr ablaufen und wie die Abbauzeiten sind. Für Cannabispatienten ergeben sich Privilegierungen im Verkehr, da bei ihnen eine gewisse Toleranzbildung vorausgesetzt wird. Mehr dazu im oben verlinkten Beitrag dazu, ob Cannabispatienten Auto fahren dürfen.

Wie wird Cannabis gemessen? Häufig gestellte Fragen

Wie viel Ng THC hat man nach einem Joint?

Das ist natürlich schwer zu sagen, weil es auch auf dich, die Qualität und die Potenz ankommt. Prinzipiell besteht ein Joint nicht aus mehr als einem Gramm Cannabis. Wenn du also nur einmalig einen Joint konsumierst, solltest du nach 24 Stunden kein aktives THC mehr im Blut haben. Dafür können sich die THC-Abbauprodukte noch wenige Tage in Blut und Urin tummeln.

Wie viel ist 1 Gramm Hanf?

Ein Gramm Hanf besteht aus einem Gramm Cannabisblüte. Viel potenter können gewisse Haschsorten oder Konzentrate sein. Diese können zum Teil den Cannabinoidgehalt mehrerer Gramm Hanf enthalten.

WIe viel Gramm Cannabis ist viel?

Das lässt sich schwer sagen, weil es eine sehr subjektive Frage ist. Bei Patienten ist es jedenfalls nicht selten, dass ein bis zwei Gramm Cannabisblüten täglich verschrieben werden, was 30 - 60 Gramm Cannabis im Monat sind.


Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

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