Medizinisches Cannabis vs. herkömmliche Medikamente

Medizinisches Cannabis wird immer häufiger verschrieben, zudem nimmt die Bandbreite an Krankheiten, für die man Cannabis verschrieben bekommen kann, stetig zu. Man stellt sich dabei zurecht die Frage, welche Vor- und Nachteile medizinisches Cannabis im Vergleich zu herkömmlichen Medikamenten aufweisen kann. Diese wollen wir hier beleuchten.

Medizinisches Cannabis dient der Symptomtherapie

   

Erstmal gibt es einen grundlegenden Unterschied: Cannabis dient lediglich der Symptomtherapie. Gewisse Medikamente sollen eine Krankheit in ihrer Ursache bekämpfen, also die Krankheit heilen. Das ist bei medizinischem Cannabis nicht der Fall. Es wird lediglich zur Linderung von Symptomen verschreiben. Bei chronischen Schmerzen soll es also nicht die Ursache der Schmerzen beheben, sondern lediglich die Schmerzen bzw. die subjektive Schmerzintensität lindern. Mehr dazu in unserem Beitrag, wie Cannabis bei Schmerzen wirkt.

Auch bei Neubildungen und Tumoren soll das medizinische Cannabis meistens die Nebenwirkungen der Behandlung lindern, so bspw. Übelkeit oder Wasting. Bei Spastiken soll es die Intensität der Spastiken lindern, nicht jedoch die Ursache für die Spastiken beheben. Wir sehen also: Medizinisches Cannabis dient der Symptomtherapie und nicht der Heilung von Krankheiten.

Häufigste Einsatzbereiche von medizinischem Cannabis unter der Lupe

   

Damit wir vergleichen können, wie medizinisches Cannabis im Vergleich zu herkömmlichen Medikamenten wirkt und eingesetzt wird, schauen wir uns einige Fälle im Detail an. Hierzu betrachten wir die häufigsten Verschreibungsgründe von medizinischem Cannabis. 

Medizinisches Cannabis bei chronischen Schmerzen

Laut einer Statistik von Statista wurde im Jahr 2022 Cannabis in 76 % aller Fälle gegen chronische Schmerzen verschrieben. Das deutet auch an, wie sehr Menschen nach alternativen Behandlungsmethoden gegen ihre chronischen Schmerzen suchen. Folgende sind herkömmliche Behandlungsformen chronischer Schmerzen:

  • nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs)

  • Opioid-Analgetika

  • nicht-pharmakologische Interventionen wie Physiotherapie oder Psychotherapie

Zu aller Anfang betrachten wir den Einsatz ergänzend zu Opioid-Analgetika oder anstelle von Opioid-Analgetika. Opioide beweisen zum einen ein hohes Abhängigkeitsrisiko. Patienten, die solche Analgetika einnehmen, können also abhängig werden und müssen dementsprechend einen Entzug durchmachen, um diese Abhängigkeit loszuwerden. Zudem kann eine Opioidtoleranz ausgebildet werden, wodurch Patienten immer größere Mengen der Schmerzmittel einnehmen müssen, um Schmerzlinderung zu erfahren. Das erhöht wiederum die gesundheitlichen Risiken wie das Abhängigkeitsrisiko. 

Studien belegen nun, dass medizinisches Cannabis helfen könnte, die notwendige Menge an Opioid-Analgetika senken zu können [1, 2]. Beim Gebrauch von Opioid-Analgetika könnte eine Cannabismedikation also eine sehr hilfreiche Ergänzung sein, weshalb chronische Schmerzen der häufigste Verschreibungsgrund sind.

Neben Opioid-Analgetika stehen im Großen und Ganzen fast nur noch NSARs als Schmerzmittel zur Verfügung. Hier haben Studien zum einen gezeigt, dass die frühzeitige und dauerhafte Einnahme solcher Mittel chronische Schmerzen begünstigen könnten [3]. Das wirft natürlich Fragen dazu auf, ob NSARs zur Behandlung chronischer Schmerzen geeignet sind.

Hinzu kommt, dass NSARs Nebenwirkungen hervorrufen können. Zur Behandlung leichter bis mittlerer chronischer Schmerzen empfehlen Ärzte bspw. oft Paracetamol. Das kann jedoch Nebenwirkungen wie Blutungen im Verdauungstrakt und Bluthochdruck hervorrufen [4]. Daher greifen auch hier immer häufiger Betroffene zu medizinischem Cannabis anstelle von NSARs.

Medizinisches Cannabis bei Tumoren / Neubildungen

Auch bei Tumoren und Neubildungen wird Cannabis immer häufiger verschrieben. Es soll dabei helfen, Schmerzen zu lindern, Übelkeit durch die Krebstherapie zu beseitigen und den Appetit anzuregen [5]. Somit wird Cannabis hier oft herkömmlichen Mitteln bevorzugt, weil es mehrere Symptome auf einmal bekämpft. Normalerweise müssten Patienten ein oder mehrere Mittel gegen die Schmerzen, ein gesondertes Mittel gegen die Übelkeit und ein weiteres Präparat zur Appetitsteigerung einnehmen. Diese Mittel kämen zudem auf die Krebsbehandlung drauf, zumal jedes Mittel eigene Nebenwirkungen hervorrufen könnte. Cannabis wird also gerne verwendet, weil es ein natürliches Mittel darstellt, welches sanft an mehreren Baustellen angreift. 

Medizinisches Cannabis bei Spastiken

Spastiken werden herkömmlich meistens mit muskelentkrampfenden bzw. muskelentspannenden Mitteln oder Antispastika behandelt. Die erste Wirkstoffgruppe soll Muskelspannungen verringern und die Muskelkontraktionen unterdrücken. Antispastika sind dementgegen speziell gegen Spastiken entwickelt worden und zielen gezielt darauf ab, Spastiken zu verringern. Beide Wirkstoffgruppen können leider zum Teil starke Nebenwirkungen hervorrufen, darunter etwa ein geringer Blutdruck, Schwindel, Nervosität und weitere Symptome. Hinzu kommt, dass derartige Wirkstoffe nicht unbedingt tatsächlich die Spastiken reduzieren können.

Medizinisches Cannabis kann hier zum einen hilfreich sein, wenn kein anderes Mittel gegen die Spastiken gefunden wurde [6]. Es könnte allerdings auch helfen, ergänzend zu muskelentkrampfenden Mitteln oder Antispastika zu wirken. Auch wenn diese Mittel zu viele Nebenwirkungen hervorrufen, greifen Ärzte gerne auf medizinisches Cannabis zurück. 

Medizinisches Cannabis bei Übelkeit

Medizinisches Cannabis wird in einigen Fällen gegen Übelkeit und Erbrechen verschrieben. Einen solchen Fall hatten wir weiter oben beschrieben: die Krebstherapie. Hier könnte Cannabis helfen, Übelkeit und Erbrechen effektiv zu lindern. Gleichzeitig könnte es jedoch gegen weitere Symptome helfen, so etwa gegen einen verminderten Appetit und ggf. gegen Schmerzen. Ein Vorteil liegt also darin, dass „mehrere Fliegen mit einer Klappe” geschlagen werden, wodurch folglich weniger Medikamente eingenommen werden müssen.

Ansonsten wird medizinisches Cannabis bei Übelkeit verschrieben, wenn andere Medikamente nicht oder nicht ausreichend helfen oder wenn sie zu starke Nebenwirkungen äußern. Auftreten können durch Antiemetika etwa Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder eine gestörte optische Wahrnehmung.

Fazit: Medizinisches Cannabis vs. herkömmliche Medikamente

Medizinisches Cannabis wird meistens aus zwei Gründen ergänzend oder anstelle von herkömmlichen Medikamenten eingesetzt: Es ermöglicht eine verringerte Einnahme anderer Medikamente und / oder es ermöglicht eine Therapie mit weniger Nebenwirkungen. Praktisch ist zudem, dass Cannabismedikationen oft an mehreren Symptomen ansetzen und somit die Behandlung mehrerer Symptome mit nur einem Medikament ermöglichen. Wenn du ein Rezept hast und medizinisches Cannabis kaufen willst, empfehlen wir den Kauf bequem online über Cannabisplatz.de.

Medizinisches Cannabis vs. herkömmliche Medikamente: Häufig gestellte Fragen

Wie wirkt medizinisches Cannabis im Vergleich zu herkömmlichen Mitteln?

Im Einzelfall muss man sich natürlich die genaue Wirkweise im Detail anschauen. Prinzipiell wirken jedoch medizinische Cannabinoide bzw. medizinisches Cannabis über das Endocannabinoid-System. Dieses System wird von keiner anderen Wirkstoffgruppe beansprucht, weshalb entsprechende Wirkweisen allein durch medizinische Cannabinoide erreicht werden können. Herkömmliche Medikamente wirken also nicht über das Endocannabinoid-System, sondern äußern ihre eigenen Wirkweisen.

Welche Vor- und Nachteile hat medizinisches Cannabis im Vergleich zu herkömmlichen Medikamenten?

Das kommt natürlich ganz auf den Einzelfall an. Meistens hat medizinisches Cannabis den Vorteil, dass es eine (ausreichende) Wirkung aufweist, was bei manchen Patienten bei der herkömmlichen medikamentösen Behandlung leider nicht der Fall ist. Zudem kann medizinisches Cannabis den Vorteil aufweisen, dass es weniger Nebenwirkungen äußert, wodurch die Lebensqualität des Patienten verbessert werden kann. Ansonsten kann medizinisches Cannabis in einigen Fällen bei einer ergänzenden Therapie die benötigte Menge anderer Wirkstoffe reduzieren. 

Wie entscheide ich mich zwischen medizinischem Cannabis und herkömmlichen Medikamenten?

Ganz einfach: Zusammen mit deinem Arzt! Dieser kennt alle möglichen Behandlungsformen und kann mit dir zusammen abwägen, welche für dich am besten sein könnte. Zudem wird dich dein Arzt durch deine Behandlung begleiten und mit dir abwägen, ob die Cannabistherapie anderen Behandlungsformen zu bevorzugen ist. Such dir also einen guten Arzt, mit dem zu eng zusammenarbeiten kannst.

Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

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