Was ist die beste Konsummethode von medizinischem Cannabis?

Medizinisches Cannabis und medizinische Cannabinoide stehen in unterschiedlichen Darreichungsformen mit unterschiedlichen Konsummethoden zur Verfügung. Jede Methode liefert dabei ihre eigenen Vor- und Nachteile. Im Arztgespräch kannst du diskutieren, welche für dich am besten geeignet ist. Hier liefern wir dir erstmal einen Überblick zu den vorhandenen Konsummethoden von medizinischem Cannabis.

Folgende Konsummethoden von medizinischem Cannabis gibt es

   Prinzipiell kannst du Cannabis oral, inhalativ oder sublingual einnehmen. Bei der oralen Einnahme werden die Wirkstoffe über die Verdauung aufgenommen. Die inhalative Einnahme sieht die Anwendung über die Lunge vor, während bei der sublingualen Einnahme die Wirkstoffe über die Mundschleimhäute aufgenommen werden. 

Die orale Einnahme erfolgt bspw. über Edibles (Nahrungsmittel mit Cannabis), Kapseln oder Tees. Inhalativ wird Cannabis zu medizinischen Zwecken meist verdampft, geraucht werden kann es jedoch ebenfalls, auch wenn das nicht empfehlenswert ist. Sublingual werden Cannabinoide meistens in der Form von Sprays oder Ölen eingenommen.

Wichtig ist eine weitere Unterscheidung zwischen Fertigarzneimitteln und Rezepturarzneimitteln. Fertigarzneimittel sind fertige Präparate, die über Apotheken vertrieben werden. Hier sind für Deutschland drei Präparate zu nennen:

  • Sativex (Mundspray bei Spastiken und Multipler Sklerose)

  • Canemes (enthält Nabilon und wird bei chemotherapiebedingter Übelkeit und Erbrechen eingesetzt)

  • Epidyolex (CBD-haltiges Mittel bei Epilepsie)

Rezepturarzneimittel werden dem entgegen von Apotheken hergestellt bzw. abgefüllt. Diese können dann den Wirkstoff Dronabinol verarbeiten, bspw. als Tropfen oder Kapseln zur oralen Einnahme. Flüssige Cannabisextrakte sind ebenfalls möglich. 

Cannabisblüten zur inhalativen oder oralen Einnahme gehören ebenfalls zu den Rezepturarzneimitteln. Therapeutisch sind die anderen Konsummethoden zu bevorzugen, da Cannabisblüten schwierig zu handhaben sind. 

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden

   Die inhalative Anwendung wird meistens zur akuten Linderung von Beschwerden eingesetzt. Wenn ein Patient bspw. akut starke Spastiken und Krämpfe erlebt, sorgt die inhalative Anwendung am schnellsten für Linderung. Zudem lässt sich oft die Dosis gut kontrollieren, da die Wirkung fast sofort spürbar wird. Dementsprechend kann man die Dosis individuell an die jeweilige Lage anpassen. Hinzu kommt, dass der First-Pass-Effekt durch die Leber umgangen wird, wodurch die metabolische Verarbeitung der Wirkstoffe verringert sein kann. 

Nachteilig ist dafür, dass die Atemwege gereizt werden, was leider auch bei Verdampfern der Fall ist. Dennoch muss man natürlich sagen, dass die Lungenirritationen bei Vaporizern unvergleichlich viel geringer ausfallen als bei gerauchten Cannabisblüten. Die Wirkdauer bei inhalativer Anwendung fällt allerdings auch geringer aus als bspw. bei der oralen Einnahme. Zudem kann das soziale Umfeld den Geruch (auch bei Vaporizern) als unangenehm empfinden. Zusammenfassend eignet sich die inhalative Anwendung also insbesondere dann, wenn akut Linderung notwendig ist.

Die orale Anwendung besticht mit einer längeren Wirkdauer, die zum Teil mehrere Stunden andauern kann. Die Anwendung ist darüber hinaus sehr einfach, weil du nur schnell Edibles essen oder Kapseln schlucken musst. Das ist auch sehr diskret für das soziale Umfeld, welches gar nicht mitbekommen muss, dass du gerade medizinisches Cannabis konsumierst. Nachteilig kann dafür der verzögerte Wirkeintritt sein, da dieser eine Stunde oder länger dauern kann. Zudem werden Cannabinoide in der Leber verstoffwechselt (First-Pass-Effekt), was wiederum zu einer Wirkstoffumwandlung führen kann. Empfehlenswert ist die orale Anwendung bspw. bei Schlafstörungen oder chronischen Schmerzen, wenn über lange Zeiträume eine möglichst gleichmäßige Wirkung erwünscht ist.

Die sublinguale Einnahme tritt schneller ein als die orale, jedoch langsamer als die inhalative. Zudem lassen sich die Dosierungen sehr gut steuern, indem man sich einzelne Tropfen oder Sprüher auf die Mundschleimhäute gibt. Leider kann der Geschmack derartiger Präparate als unangenehm empfunden werden. Empfehlenswert ist die sublinguale Einnahme daher, wenn du jegliche Lungenirritationen vermieden möchtest und wenn bspw. im Vergleich zur Inhalation eine längere Wirkung erwünscht ist.

Auf deine individuellen Bedürfnisse kommt es an

   Schlussendlich kommt es also bei der Wahl der Konsummethode auf deine individuellen Bedürfnisse an. Diese hängen zum einen davon ab, welche Krankheit bzw. Symptome du behandeln möchtest. Brauchst du deine Cannabismedikation akut gegen plötzlich auftretende Beschwerden, solltest du die inhalative oder sublinguale Anwendung wählen. Hast du jedoch chronische oder lang anhaltende Beschwerden wie Schlafstörungen, kann die orale Anwendung ggf. am besten helfen.

Die richtige Anwendungsform wirst du mit deinem Arzt besprechen und klären. Meistens werden mehrere Anwendungsformen bei einer Cannabistherapie ausprobiert, damit du die für dich effektivste ausfindig machen kannst. 

Zudem kannst du die Anwendungsformen auch kombinieren und bspw. vor dem Schlafengehen zu Edibles oder Kapseln greifen. Tagsüber nimmst du dann ggf. erst dann medizinisches Cannabis inhalativ oder sublingual ein, wenn es akut nötig wird. 

Was für dich am besten ist, findest du schlussendlich mit deinem Arzt zusammen heraus.

Fazit: Was ist die beste Konsummethode von medizinischem Cannabis

Die beste Konsummethode gibt es nicht, es kommt immer auf den individuellen Fall an. Darum kannst du nur zusammen mit deinem Arzt herausfinden, welche Konsummethode für dich die besten Ergebnisse erzielt. Als Faustregel kann man festhalten, dass die inhalative oder sublinguale Anwendung meistens dann stattfindet, wenn Cannabis akut eingenommen werden muss, um unregelmäßig oder plötzlich auftretende Beschwerden zu lindern. Die orale Einnahme erfolgt meistens, wenn eine langanhaltende Wirkung erwünscht ist.

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Was ist die beste Konsummethode von medizinischem Cannabis: Häufig gestellte Fragen

Kann ich medizinisches Cannabis rauchen

Die inhalative Anwendung durch Rauchen ist prinzipiell möglich, wird jedoch keineswegs empfohlen. Ärzte empfehlen stattdessen Vaporizer, welche schonend mit niedrigeren Temperaturen die therapeutischen Inhaltsstoffe aus den Cannabisblüten verdampfen. Hierdurch treten viel weniger Lungenirritationen auf. Hinzu kommt, dass beim Rauchen viele Wirkstoffe zerstört werden. Beim Verdampfen werden weniger Wirkstoffe zerstört, weshalb du mehr aus deinen Blüten herausholst.

Zahlt die Krankenkasse einen Vaporizer?

Ja, in Einzelfällen zahlt die Krankenkasse einen Vaporizer, damit die inhalative Anwendung nicht über Rauchen stattfindet. Hierfür musst du erst mit deinem Arzt zusammen abklären, dass die inhalative Anwendung für dich am besten ist. Anschließend kannst du mit deinem Arzt zusammen die Kostenübernahme eines Vaporizers vonseiten der Krankenkasse ersuchen.

Kann ich auch Dabs bekommen?

Cannabisextrakte wie Dabs können auch verschrieben werden. Derartige Extrakte beweisen den Vorteil, dass sie eine sehr hohe Wirkstoffdichte aufweisen. Dann kann in vielen Fällen bereits mit einmaliger Inhalation die notwendige Menge an Wirkstoffen aufgenommen werden. Es steigt allerdings auch die Gefahr für starke Dosierungen, die unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen können. Zudem wird bei derartigen Extrakten zumeist eine gewisse Toleranz vorausgesetzt. Du kannst diese Möglichkeit jedoch gerne mit deinem Arzt besprechen.

Welche Konsummethode von medizinischem Cannabis ist am besten für Anfänger geeignet?

Hier wird meistens die sublinguale Einnahme aufgeführt. Diese ermöglicht eine recht präzise Dosierung. Zudem findet der Wirkeintritt vergleichsweise schnell statt, weshalb sich neue Patienten langsam aber sicher an die richtige Dosis herantasten können.

Welche Konsummethode von medizinischem Cannabis hat die geringsten gesundheitlichen Risiken?

Das sind die sublinguale und orale Einnahme. Die inhalative Anwendung geht immer mit Lungenirritationen einher, die je nach Anwendungsform stärker oder schwächer ausfallen können. Die sublinguale und orale Einnahme beweisen keine derartigen Risiken.

Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

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