Hilft CBD bei der Behandlung von Psychosen?
November 1, 2023
Was genau sind Psychosen?
Eine Psychose ist keine genau definierte und gesonderte Krankheit. Stattdessen fasst man unter diesem Begriff eine Reihe von psychischen Konditionen zusammen, welche sich durch eine gestörte Wahrnehmung der Realität auszeichnen. Betroffene verlieren also oft den Kontakt zur Realität und haben Schwierigkeiten, zwischen dem, was wirklich geschieht, und dem, was ihre innere Erfahrung ist, zu unterscheiden.
Typisch sind darum Halluzinationen, Wahrnehmungsstörungen, Denkstörungen und Wahnvorstellungen, welche häufig einen abgeschwächten Bezug zur Realität nach sich ziehen. Zu den bekanntesten Formen der Psychosen gehören schizophrene Psychosen (Schizophrenie) und bipolare Störungen.
Herkömmliche Behandlungsmethoden von Psychosen
Der Anfangszeitpunkt einer Behandlung von Psychosen kann entscheidend für den Therapieerfolg sein. Wichtig ist, dass möglichst früh beim Auftreten erster Symptome eine Behandlung erfolgt, dann lassen sich die Symptome ggf. vollständig beseitigen. Eine Behandlung setzt meistens an zwei Punkten an:
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Medikamentöse Behandlung mit Antipsychotika
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Psychotherapeutische Behandlung, bspw. mit Gesprächstherapie etc.
Antipsychotika versuchen, die Krankheitssymptome zu lindern. Sie setzen also an den Symptomen an und erzielen keine Heilung der Ursache. Darum ist eine Psychotherapie wichtig, um im Kern die Ursache der Psychose zu bekämpfen.
Antipsychotika können typische oder atypische Mittel sein. Sie wirken meistens, indem sie die Aktivität des Neurotransmitters Dopamin im Gehirn beeinflussen, um ggf. psychotische Symptome zu lindern. Beide Arten an Medikamenten können zu Nebenwirkungen wie extrapyramidalen Symptomen führen, was eine verminderte Beweglichkeit nach sich zieht.
Aus diesem Grund wird CBD als Behandlungsmöglichkeit erforscht. Wenn es positive Auswirkungen auf eine Psychose haben kann, wäre es ein hervorragendes Mittel aufgrund der seltenen und meistens unbedenklichen Nebenwirkungen. Damit würde CBD die Behandlungsmöglichkeiten von Psychosen hervorragend ergänzen.
Die Forschungslage von CBD zur Behandlung von Psychosen
Die Forschungslage ist leider noch sehr schwach, das soll sich jedoch zeitnah ändern. So hat eine globale Studie angefangen, welche drei klinische Tests beinhaltet, um die Wirksamkeit von CBD zur Behandlung von Psychosen zu erproben [1]. Finanziert wurde diese Untersuchung u. a. von der Oxford University, wir bleiben sehr gespannt auf die Ergebnisse.
Bis dahin müssen wir uns mit Forschungsergebnissen aus kleineren Untersuchungen begnügen. Hier liegt bspw. ein systematischer Review aus dem Jahr 2021 vor [2]. Hier hat man Untersuchungen zusammengefasst, welche sich mit den Auswirkungen von THC und CBD auf schizophrene Patienten befasst haben.
Eine Placebo-kontrollierte Untersuchung hat sich hierfür mit 13 stabilen Patienten beschäftigt, denen intravenös THC verabreicht wurde. Hier haben sich die psychotischen Symptome verschlimmert. Eine Untersuchung mit 12 schizophrenen Patienten hat den Einfluss von gerauchtem oder oral eingenommenen THC untersucht und kam zu dem Schluss, dass keine Unterschiede in der schizophrenen Symptomatik aufgetreten sind. Demnach scheint THC kein hilfreiches Therapeutikum zu sein. Wir wollten uns allerdings die Auswirkungen von CBD zur Behandlung von Psychosen anschauen.
Hier liegen ganz andere Ergebnisse vor. Im Review wird bspw. eine vierwöchige Untersuchung analysiert. Hier hat man festgestellt, dass Dosierungen von 800 mg CBD ähnlich effektiv wie der antipsychotische Wirkstoff Amisulprid gegen psychotische Symptome und Kognitionsstörungen helfen konnte. Zwei weitere, diesmal sechswöchige Untersuchungen, haben unterschiedliche Ergebnisse festgestellt. So wurden bei Dosen von 600 mg CBD keine positiven Auswirkungen festgestellt, dafür jedoch bei 1000 mg CBD.
Ein weiterer wissenschaftlicher Artikel aus dem Juli 2021 [3] erkennt an, dass CBD insbesondere in frühen Phasen psychotischer Erkrankungen ein hilfreiches Therapeutikum sein könnte. Das könnte insbesondere dann der Fall sein, wenn Patienten keine Antipsychotika aufgrund Sorgen gegenüber den Nebenwirkungen einnehmen wollen oder wenn herkömmliche Antipsychotika keine (ausreichende) Wirkung zeigen.
Wir sehen also, dass ohne Frage mehr Forschung nötig ist, damit bessere Aussagen zur potenziellen Wirksamkeit von CBD bei Psychosen möglich sind. Es besteht jedoch Anlass zur Hoffnung, dass CBD antipsychotische Eigenschaften aufweisen könnte.
Potenzielle Wirkungsweisen von CBD bei Psychosen
Die potenziellen Wirkweisen von CBD bei Psychosen sind noch weniger erforscht als die potenziellen therapeutischen Eigenschaften. Dennoch möchten wir uns anschauen, wie CBD seine möglichen antipsychotischen Eigenschaften äußern könnte.
Hierfür schauen wir uns die oben erwähnte Studie an, welche sich mit der Wirkung von 600 mg CBD auf psychotische Patienten beschäftigt hat [4]. Kontrolliert wurden 13 Patienten, denen CBD verabreicht wurde. Zudem gab es eine Kontrollgruppe aus 16 Teilnehmern, die kein CBD erhielten. Hier maßen die Studienleiter die Gehirnaktivität der Teilnehmer mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT).
Hierbei stellten die Forscher fest, dass sich die Gehirnaktivität im präfrontalen Kortex sowie dem medialen Temporallappen änderten. Zudem wurde eine bessere Zusammenarbeit zwischen Hippocampus und Striatum beobachtet. Die Autoren meinen, dass durch diese veränderten neurophysiologischen Aktivitäten die potenziell antipsychotische Wirksamkeit von CBD entstehen könnte. Sie merken jedoch erst recht an, dass ihre Untersuchung nur der Anlass weiterer Forschung sein sollte, die weiter zu diesem Thema aufklärt.
Hilfreiche Darreichungsformen von CBD: Welche empfiehlt sich bei Psychosen?
Das solltest du mit deinem Arzt, der Cannabis verschreibt, klären. Dieser kann die bisherige Forschung bestens deuten und für dich herausarbeiten, welche Darreichungsform am besten ist. Folgende Möglichkeiten stehen zur Wahl:
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CBD Öle und Tinkturen zur oralen und sublingualen Einnahme
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CBD Kapseln zur oralen Einnahme mit höchst genauen Dosierungen
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CBD Blüten zum Verdampfen für akute Behandlungen
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CBD-haltige Lebensmittel oder Getränke (Edibles) zur oralen Einnahme
Fazit: Hilft CBD gegen Psychosen?
Es könnte sein, dass sich (ergänzend) Psychosen mit CBD behandeln lassen. Zum Glück laufen zurzeit klinische Untersuchungen, welche sich dieser Frage widmen und die Aufschluss geben können. Bis dahin können wir nur sagen, dass gewisse Studien Hinweise liefern, dass hohe CBD Dosierungen bei Psychosen hilfreich sein könnten. Somit besteht potenziell eine antipsychotische Wirkweise von CBD. Klinische Untersuchungen müssen hierzu weiter Aufschluss geben. Möchtest du in Absprache mit deinem Arzt medizinisches Cannabis mit CBD kaufen, kannst du das über Cannabisplatz machen.
Hilft CBD bei der Behandlung von Psychosen: Häufig gestellte Fragen
Ist CBD eine Alternative zu herkömmlichen Antipsychotika?
Das kann man (noch) nicht behaupten. Einzelne Studien liefern Hinweise auf mögliche antipsychotische Wirkweisen von CBD, diese müssen jedoch genauer untersucht werden. Im Detail sind hier randomisierte und Placebo-kontrollierte klinische Studien mit hohen Teilnehmerzahlen nötig. Ärzte könnten aufgrund der existenten Forschung bereits in Einzelfällen medizinisches CBD gegen Psychosen verschreiben.
Gibt es Nebenwirkungen von CBD bei Psychosen?
CBD kann Nebenwirkungen haben, das gilt auch bei Psychosen. Im Vergleich zu anderen Antipsychotika weist CBD jedoch weniger Nebenwirkungen auf und könnte dementsprechend hilfreich zur schonenden Behandlung von Psychosen sein.
Sollte ich CBD ohne ärztliche Zustimmung verwenden?
Wir raten dringend davon ab, insbesondere wenn du an einer Psychose leidest. CBD könnte auch ungeahnte negative Auswirkungen auf deine Symptomatik sowie deinen Krankheitsverlauf haben, weshalb wir dringend einen Arztbesuch empfehlen. Zudem kann dir ein Arzt medizinisches CBD verschreiben, welches eine weitaus bessere Qualität als frei verkäufliches CBD aufweist. Des Weiteren sind erst mit medizinischen CBD Präparaten genaue Dosierungen der Wirkstoffe möglich.