Kann Cannabis bei Angststörung helfen?

Angststörungen werden immer häufiger mit alternativen Mitteln therapiert, wozu auch Cannabis als Medizin gehört. Interessant ist die Anwendung von Medizinalcannabis bei Angststörungen, weil oft behauptet wird, dass Cannabiskonsum erst Angststörungen auslöse. Wir wollen uns daher diese Thematik im Detail anschauen und herausarbeiten, ob medizinisches Cannabis bei Angststörungen ein hilfreiches Behandlungsmittel darstellt und ob du medizinisches Cannabis auf Rezept für Angststörungen erhalten kannst.

Was genau sind Angststörungen?

   

Angststörungen sind eine psychische Erkrankung. Sie zeichnet sich durch anhaltende und übermäßige Furcht und Angst aus, die unterschiedliche Formen annehmen kann. Prinzipiell werden unverhältnismäßig große Ängste verspürt, die Betroffenen ungefährliche Situationen als bedrohlich, gefährlich oder sogar lebensgefährlich erscheinen lassen. Dementsprechend können Angststörungen das alltägliche Leben massiv einschränken. Folgende Angststörungen zählen zu den häufigsten:

  • Generalisierte Angststörung (GAS): Menschen mit generalisierter Angststörung erleben oft und chronisch im Alltag starke Sorgen über Lappalien. Psychosomatische Symptome wie Verspannungen oder Schlafstörungen können die Folge sein.

  • Panikstörung: Die Panikstörung zeichnet sich durch wiederkehrende Panikattacken aus, die plötzlich und sehr intensiv auftreten können. Sie werden zumeist durch körperliche Symptome wie Herzrasen, Atemnot oder starkes Schwitzen begleitet.

  • Soziale Angststörung: Menschen mit dieser Störung haben übermäßig Angst vor sozialen Situationen und insbesondere der Bewertung durch andere.

  • Spezifische Phobien: Hier können Menschen gegen ganz unterschiedliche Sachen übermäßige Angst empfinden. Typisch sind die Angst vor Spinnen, engen Räumen oder Flugangst.

  • Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Diese Störung kann nach traumatischen Erfahrungen auftreten und zeichnet sich bspw. durch Flashbacks und Albträume aus. 

Angststörungen sind sehr komplex und können durch zahlreiche Faktoren entstehen. Denkbar ist etwa, dass der Neurotransmitterhaushalt gestört wird. Auch könnten Veränderungen in einzelnen Hirnregionen eintreten, so bspw. im Angstnetzwerk unseres Gehirns, der Amygdala. Zudem könnte die Neuroplastizität bei Betroffenen von Angststörungen Veränderungen erfahren.

Herkömmliche Behandlungsformen von Angststörungen: Was ist das beste Mittel gegen Angststörungen?

   

Es gibt nicht das beste Mittel gegen Angststörungen, weil jeder Mensch individuell reagiert und behandelt werden muss. Folgende Therapieformen werden typischerweise angesetzt:

  • Psychotherapie: Bspw. Expositions-Therapie oder kognitive Verhaltenstherapie.

  • Medikamente: Antidepressive könnten helfen, ebenso wie Benzodiazepine.

  • Entspannungstechniken: Hier werden häufig Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder regelmäßige körperliche Aktivität praktiziert.

  • Gruppentherapie: Sitzungen mit anderen Menschen mit Angststörung könnten helfen, mit der eigenen Angststörung klarzukommen.

Angststörungen mit Cannabis behandeln: Das sagt die Forschung

Wir schauen uns wissenschaftliche Befunde an, welche potenzielle Wirkweisen von Cannabis bei Angststörungen darlegen. Wichtig ist, dass diese nicht als klinische oder medizinische Beweise anzusehen sind. Sie liefern also lediglich Hinweise auf potenzielle angstlindernde Wirkweisen, klinische Forschung muss weitere Aufschlüsse geben.

So gibt ein Review mit Meta-Analyse aus dem Jahr 2019 [1] an, dass Cannabis angstlindernd bei Menschen wirken könnte, die an anderen Krankheiten wie chronischen Schmerzen leiden. Hier wurde Cannabis oft als Therapeutikum eingesetzt, um bspw. die Schmerzen zu lindern. Als Nebeneffekt wurden ängstliche Zustände reduziert. 

Weitere Untersuchungen befassen sich mit der Anwendung von CBD bei Angststörungen bei Tieren. Hier konnten die ängstlichen Verhaltensweisen sowie körperlichen Anzeiger von Stress und Angst effektiv reduziert werden [2].

Eine ähnliche Untersuchung [3] hat sich mit angstlindernden Eigenschaften von CBD auf Menschen befasst. Hier wurde Menschen CBD verabreicht, wobei auch eine Kontrollgruppe ohne CBD-Einnahme untersucht wurde. Erst im Anschluss hat man den Versuchsteilnehmern mitgeteilt, dass sie spontan eine Rede halten sollen. Dabei hat man festgestellt, dass die Gruppe, welche zuvor CBD eingenommen hat, weniger Angst vor und während der Rede hatte im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Ähnliche Effekte wurden bei Menschen mit sozialer Angststörung beobachtet [4]. Hier hat die Einnahme von CBD weniger Angstzustände in den Patienten ausgelöst.

Es gibt also insbesondere Hinweise für eine potenzielle anxiolytische Wirkweisen von CBD. Leider bestehen nur wenige Untersuchungen zur Wirksamkeit von medizinischem Cannabis mit THC bei Angststörungen. Daher ist mehr Forschung für weitere hilfreiche Ansätze abzuwarten.

Welches Cannabis bei Angststörungen?

Du solltest in erster Linie mit deinem Arzt zusammen besprechen, ob Cannabis für deine Angststörung ein potenzielles Therapeutikum ist. Hier kannst du auch mit deinem Arzt besprechen, ob CBD oder THC (bspw. in der Form von Nabilon oder Dronabinol) für dich richtig ist. In einigen Fällen kann medizinisches CBD sinnvoller als THC-haltige Präparate sein.

Ein Review des Medical Cannabis Research Centers des Drexel College of Medicine fasst die momentane Studienlage rund um medizinisches Cannabis und Angststörungen zusammen [5]. Hier stellen die Autoren fest, dass geringe Dosen THC in einigen Fällen helfen können, die Symptomatik von Angststörungen zu lindern. Dem entgegen können hohe Dosen THC dazu beitragen, ängstliche Symptome zu fördern. Zudem merken die Autoren an, dass CBD in jeglichen therapeutischen Dosen angstlindernd zu wirken scheint. Wir können hieraus ableiten, dass sich Cannabissorten mit vergleichsweise wenig THC und höheren Anteilen CBD lohnen könnten. Du solltest jedoch mit deinem Arzt besprechen, ob THC für dich überhaupt als Therapeutikum infrage kommt und ob du Medizinalcannabis aus Apotheken beziehen solltest.

Dann können wir jedoch aus dem Hause Aurora Cannabis die Sorten Aurora 1/12 und Pedanios 8/8 empfehlen. Von Bedrocan haben die Sorten Bediol und Bedrolite vergleichsweise viel CBD. Bei Cannamedical sind in diesem Zuge die Blüten Balanced forte, Balanced classic und Balanced light zu nennen. Balanced vita könnte ebenfalls hilfreich sein, wenn der Fokus ausschließlich auf CBD liegt. Willst du Blüten von Cannamedical, enthalten die Cannabisblüten namens Nollia vergleichsweise viel CBD.

Kann Cannabis bei Panikattacken helfen?

Es liegt leider keine gesonderte Forschung dazu vor, ob medizinisches Cannabis bei Panikattacken helfen kann. Daher können wir nur auf die oben genannte Forschung verweisen. Diese gibt Hinweise, dass bspw. CBD bei Panikattacken hilfreich sein könnte, weil es möglicherweise angstlindernde (anxiolytische) Eigenschaften aufweist. Wir empfehlen darum, ein beratendes Arztgespräch, wenn du der Meinung bist, dass medizinisches Cannabis die Lösung für deine Panikattacken sein könnte. 

Fazit: Cannabis bei Angststörungen

   

Wie bei zahlreichen weiteren Krankheiten auch, liegt nur wenig Forschung vor. Problematisch ist zudem die Methodik dieser Forschung: Es werden selten oder kaum Placebo-kontrollierte und randomisierte Untersuchungen durchgeführt, von klinischen Untersuchungen ganz zu schweigen. Wir können daher nur weitere Forschung in diesem Bereich abwarten.

Du kannst jedoch gerne Rücksprache mit deinem Arzt halten und die Möglichkeit einer cannabinoidbasierten Therapie ansprechen. Für medizinisches CBD bestehen vergleichsweise viele positive Forschungsergebnisse. Möchtest du medizinisches Cannabis kaufen, empfehlen wir den Kauf einfach und online über Cannabisplatz.de.

Cannabis bei Angststörungen: Häufig gestellte Fragen

Kann medizinisches Cannabis zur Behandlung von Angststörungen eingesetzt werden?

Das kommt auf den Einzelfall an. Es liegt Forschung vor, die positive Wirkweisen andeutet. Insbesondere für das Cannabinoid CBD besteht laut diesen Forschungen Hoffnung auf eine anxiolytische Wirkung. In Einzelfällen könnten Ärzte darum Cannabis bei Angststörungen verschreiben.

Was ist medizinisches Cannabis und wie unterscheidet es sich von Freizeit-Cannabis?

Hauptsächlich unterscheiden sich die Produkte in ihrer Qualität. Medizinisches Cannabis muss medizinischen und therapeutischen Standards genügen, was bspw. die Reinheit des Produkts und ihren Wirkstoffgehalt angeht. Darum ist die Qualität von medizinischem Cannabis unvergleichlich viel besser als von Freizeit-Cannabis. Mehr Infos dazu findest du in unserem Beitrag zu den Unterschieden von medizinischem Cannabis zu herkömmlichen Cannabis.

Welche möglichen Nebenwirkungen können durch Cannabis bei Angststörungen auftreten?

Nebenwirkungen treten bei Cannabistherapien vergleichsweise häufig auf, ein Drittel aller Patienten bricht aufgrund der Nebenwirkungen eine Behandlung mit medizinischem Cannabis ab. Studien haben beobachtet, dass durch medizinisches Cannabis mit hohen Anteilen THC die ängstlichen Symptome verstärkt werden könnten. Darum solltest du auf Medikamente setzen, die vergleichsweise wenig THC und gerne höhere Anteile CBD aufweisen.


Dieser Artikel dient nur allgemeinen Informationszwecken und beabsichtigt nicht, eine medizinische Behandlung in irgendeiner Form zu fördern und ist kein Ersatz für die Konsultation eines professionellen Arztes. Bitte wenden Sie sich an Ihren Arzt, um eine persönliche medizinische Beratung zu erhalten. Für einen medizinischen Rat sollten Sie immer den Rat eines Arztes oder eines anderen qualifizierten Gesundheitsdienstleisters einholen.

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